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Jahrespressekonferenz: SBR blickt im Jubiläumsjahr vor allem nach vorne

Der Sportbund Rheinland (SBR) will im Jahr seines 75. Bestehens nicht nur zurückblicken auf erfolgreiche Jahrzehnte für den organisierten Sport. Vielmehr hat er sich auf die Jubiläums-Agenda geschrieben, im Jahr 2024 vom „Jetzt" ausgehend auf die Zukunft des organisierten Sports und des Sports im Allgemeinen zu blicken. Das machte SBR-Präsidentin Monika Sauer im Rahmen der Jahrespressekonferenz im Haus des Sports deutlich.

Besondere Jubiläumsveranstaltungen

Besonders ersichtlich wird dies beim Festakt am 11. Mai im Koblenzer Stadtheater, für den der SBR nach 75 Jahren an den Ort seiner Gründung zurückkehrt. „Wir freuen uns, dass wir Michael Mronz als Festredner für diese Veranstaltung gewinnen konnten. Mronz, der vor kurzem ins Internationale Olympische Komitee gewählt wurde, wird sich in seiner Rede mit der Frage nach der Zukunft des Sports befassen, und dabei auch in die Diskussion mit den Gästen eintreten“, erläuterte Monika Sauer.

Das traditionelle Sommerfest veranstaltet der SBR in diesem Jahr zusammen mit Fachverbänden, die 2024 ebenfalls ihr 75. Jubiläum feiern. Unter dem Moto „Sport – Spiel – Spaß: 75 Jahre organisierter Sport im Rheinland“ ist am 29. Juni ab 13 Uhr ein Sport- und Spielfest für Familien und Vereinsgruppen in der Rheinau geplant.

Da auch die Sportbünde Rheinhessen und Pfalz in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiern, wird es auch eine gemeinsame Veranstaltung geben: Am 22. August trit eine Mannschaft der drei Sportbünde gegen die Loto-Elf an. „Der Austragungsort wird im April unter den Vereinen in RLP ausgeschrieben. Jeder Sportverein kann sich mit seiner caritativen Idee niedrigschwellig bewerben“, sagte Sauer.

Relaunch der Printprodukte

Dass der SBR sein Augenmerk in diesem Jahr auf die Zukunft legt, wurde bereits zu Beginn des Jahres deutlich: Der bisher jährlich erschienene Lehrgangsplan ist jetzt ein Jahresmagazin. „Zwar spiegeln sich darin noch immer unsere Bildungsveranstaltungen im Bereich Sportpraxis und Vereinsmanagement wider, sie sind aber nicht mehr der zentrale Aspekt. Wichtiger war uns, ein Jahresmagazin zu kreieren, das in einem ansprechenden und modernen Layout die gesamte Arbeit des Sportbundes Rheinland abbildet“, erklärte Sauer. Auch der zunehmenden Digitalisierung wird im Jahresmagazin Rechnung getragen: Im Heft finden sich zahlreiche QR-Codes, mit denen man schnell und unkompliziert zu Anmeldungen und weiterführenden Informationen gelangt.

Das Jahresmagazin ist aber nicht das einzige Printprodukt des SBR, das in diesem Jahr generalüberholt wurde. Mitte Mai erscheint die erste Ausgabe der neuen „SPORT Rheinland-Pfalz“, dem Nachfolger des Verbandsmagazins „SportInForm“. „Im Zentrum jeder Ausgabe der SPORT Rheinland-Pfalz, die künftig alle zwei Monate erscheinen wird, steht ein Topthema, das sich mit Herausforderungen des organisierten Sports beschäftigt und vielfälltg journalistisch aufgearbeitet wird. Das Topthema und der große Bereich „Vereinsservice“ sollen einen echten Wissens- und Diskussionsmehrwert für die Verantwortlichen in den Vereinen bieten“, fasste SBR-Geschäftsführer Martin Weinitschke die neue Konzeption zusammen. Neben der gedruckten Ausgabe wird die SPORT Rheinland-Pfalz auch als Online-Magazin mit zusätzlichen und weiterführenden Inhalten und Features erscheinen.

Steigende Mitgliederzahlen

Weinitschke konnte auch von ersten erfreulichen Ergebnissen aus der Bestandserhebung berichten. Rund 617.000 Mitglieder bedeuten ein Wachstum von über zwei Prozent. Damit hat der Sportbund Rheinland jetzt wieder mehr Mitglieder als 2020 bei der letzten Bestandserhebung vor der Corona-Pandemie. „Wir können besonders bei Kindern im hohen Grundschulalter einen sehr hohen Organisationsgrad feststellen. Daher sollten wir bei unseren zukünftigen Programmen insbesondere die Bindung von Mitgliedern im Blick haben“, so Weinitschke.

Für die 2022 gestartete Kampagne „Comeback der Bewegung“ hat das Land Rheinland-Pfalz dem Sport einen Fördertopf in Höhe von zwei Millionen Euro bereitgestellt. Baustein II, die Förderung von Aus- und Fortbildungen von Übungsleiter*innen, hat sich dabei als wichtigster Baustein herausgestellt. „Als klar wurde, dass der Fördertopf nicht für alle Anträge ausreichen würde, haben wir nicht lange gezögert und die restlichen Anträge aus unseren originären Haushaltsmiteln gefördert,“ unterstrich Weinitschke die Bedeutung von gut ausgebildeten Übungsleiter*innen.

Analyse zum Thema Ehrenamt

Doch nicht nur Übungsleiter*innen sind für Vereine elementar wichtig. An allen Stellen im Verein werden ehrenamtliche Kräfte benötigt. Die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement scheint jedoch abzunehmen, besonders seit der Pandemie. Das lassen zumindest die Rückmeldungen der Vereine beim SBR vermuten. „Wir konnten trotz intensiver Recherche keine empirische Studie finden, die sich mit der Problematik beschäftigt. Nun haben wir gemeinsam mit dem RheinAhrCampus eine Umfrage gestartet, um eine Grundlage für die Entwicklung bedarfsorientierter und zielgenauer Unterstützungsleistungen durch den SBR zu schaffen“, skizzierte Ines Cukjati, Referentin für Sport- und Vereinsentwicklung beim SBR die Beweggründe für die Studie.

Seit März werden dazu bereits qualitative Interviews geführt, bevor im April eine große Online-Umfrage an alle Funktionäre der Vereine in Rheinland-Pfalz geschickt wird. Die Erkenntnisse dieser Studie werden im Rahmen des Forums "Intensivpatient Ehrenamt?" am 29. November präsentiert.

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