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Erfolgreiche „Comeback“-Kampagne

Ein nie dagewesener Verlust von Mitgliedern im Jahr 2020 hat die Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen sowie den Landessportbund ihre Kräfte bündeln lassen. Gemeinschaftlich stellte man die landesweite Kampagne „Comeback der Gemeinschaft“ auf die Beine.

Das Ergebnis am Ende der drei Aktionsmonate September bis Dezember 2021, kann sich sehen lassen:

  • über 15.000 gewonnene Neu-Mitglieder in der Altersklasse Null bis Zehn Jahre
  • 294 Vereinsaktionen, die mit je 400 Euro gefördert wurden und
  • 1.636 bezuschusste Übernachtungen in Sportschulen.

Insgesamt erhielten die Vereine so 364.670 Euro. „Mit dem Ende der Meldefrist zu den Bestandszahlen im Januar 2021 wurde klar, dass man in #SPORTRheinland-Pfalz einen dramatischen Verlust an Mitgliedern in den Sportvereinen zu verzeichnen hat“, beschreibt LSB-Hauptgeschäftsführer Christof Palm die Lage im LSB und den Sportbünden. Großsportvereine verloren überdurchschnittlich viele Sporttreibende. Das Mittel lag am Ende bei rund vier Prozent. In echten Zahlen waren das 54.093 Menschen, die sich den Sport im Verein nicht mehr leisten wollten, weil das Angebot besonders in den Lockdown-Phasen nicht aufrecht gehalten werden konnte, oder nicht mehr leisten konnten, weil aufgrund von Kurzarbeit oder anderen wegbrechenden Einnahmen – beispielsweise in einer Selbstständigkeit – die eigenen Mitteln zusammengehalten werden mussten.

Schnell war man sich in Sportbünden und beim LSB einig, dass man dem entgegenwirken muss, wenn der Aderlass schnell gestoppt werden soll. Eine Kampagne zur Mitgliedergewinnung sollte her. Gelder, die wegen abgesagter Veranstaltungen, Seminare und Fortbildungen nicht verausgabt wurden, leitete man in einen großen Kampagnen-Fördertopf.

Das Sportministerium unterstützte die Initiative des organisierten Sports von Anbeginn und sicherte eine 25-prozentige Anteilsfinanzierung zu. Das freute den LSB-Präsidenten Wolfgang Bärnwick: „Eine tolle Wertschätzung für die Vereine, die sich immer als Teil der Lösung der Pandemie gesehen haben.“ Außerdem überbrachte Andreas Manthe, Pressesprecher der Sparda-Bank Südwest, am 15. Dezember ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für alle Sportvereine in Höhe von 15.000 Euro. Die angedachte Förderung von 15 Euro pro neu gewonnenes Mitglied konnte hierdurch auf 16 Euro angehoben werden. „Insgesamt haben wir so über 360.000 Euro für die Förderung der Vereine gesammelt“, unterstreicht Palm.

TG Konz erfolgreichster Mitgliedersammler im Rheinland

Der erfolgreichste Verein im Sportbund Rheinland im Rahmen der Förderung von Neu-Mitgliedern war die Turngemeinde Konz 1885. Unter anderem präsentierte sich der Verein mit einer Marktplatz-Aktion an einem verkaufsoffenen Sonntag in Konz und organisierte neue Angebote im Kinderturnen und in der Kinder-Leichtathletik.

So standen am Ende 114 neue Kinder auf der Mitgliedsliste der TG. „Den Verlust aus 2020 konnten wir noch nicht ganz wettmachen, wir sind aber auf einem sehr guten Weg – auch dank der Förderung durch die Sportbünde“, freut der TG-Vorsitzende Hans Joachim Schalm.

Bei den meisten Vereinen in Rheinland-Pfalz wird man die Lage ähnlich einschätzen wie beim JSV Speyer, der TG Konz oder dem TSV Schott Mainz. Die Kampagne war ein erfolgreiches Hilfsmittel – aber die Verluste aus dem ersten Pandemiejahr konnten noch nicht ausgeglichen werden. „Wir brauchen auch in diesem Jahr eine Förderung der Vereine“, blickt Palm in die nahe Zukunft. „Eine Fortführung der Kampagne sollte auch wieder von Politik und Wirtschaft unterstützt werden. Dafür setzen wir uns ein.“

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