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Gesundes-Herz-Gesetz gefährdet Präventionsstrukturen

Rund 1,5 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr die bundesweit 110.000 qualitätsgeprüften Angebote für ein aktiveres und gesünderes Leben genutzt, die die Krankenkassen gemeinsam mit Anbietern aus Sport und Gesundheit machen. Mit dem Gesundes-Herz-Gesetz (GHG), gefährdet die Bundesregierung die über Jahre mit Beitragsgeldern der gesetzlichen Krankenversicherung aufgebauten Präventionsstrukturen in Deutschland. Anstelle von vorbeugendem Handeln sollen künftig Medikamente und Check-Ups finanziert werden. Die Verbände der Krankenkassen und die gesetzlichen Krankenkassen als Träger der Zentralen Prüfstelle Prävention sowie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) appellieren nachdrücklich an die Bundesregierung, den aktuell bekannten Entwurf für ein GHG grundlegend zu überarbeiten.
Foto: AdobeStock/DVS

Der Landessportbund Rheinland-Pfalz und die Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen stehen hinter der Forderung des DOSB und statten ihre Vereine mit Musterschreiben aus, um ihre Bundestagsabgeordneten auf die Seite des organisierten Sports zu ziehen. Rudolf Storck, Präsident des LSB, sagt dazu: „Hier muss eine Entscheidung im Sinne der Sportvereine getroffen werden, damit Prävention weiterhin gezielt durch Bewegung und Sport und nicht durch Pillen umgesetzt wird“.

Erfolgreiche Vereinsangebote vor dem Aus

Unter dem Siegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ bieten Sportvereine seit Jahren Kurse zur Bewegungsförderung an. Diese drohen nun wegzufallen. „Die Bezuschussung von Präventionskursen unserer Sportvereine sind massiv bedroht“, so Storck. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich ein großer Prozentsatz der Gesundheitskosten durch Prävention vermeiden lässt. Zugleich ist unstrittig, dass Bewegung und Sport zentrale Bestandteile einer erfolgreichen Prävention sind. Im Ergebnis können gesetzlich Versicherte für diese Angebote einen Zuschuss ihrer Krankenkasse erhalten, auch wenn sie keine Mitglieder des jeweiligen Vereins sind.

Der LSB und die Sportbünde appellieren an die Bundesregierung und insbesondere alle rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten, umzukehren und gemeinsam mit dem Sport und den Krankenkassen Ursachen und nicht Symptome zu bekämpfen. Der Bundesgesundheitsminister, Prof. Dr. Karl Lauterbach sagte anlässlich des zweiten Bewegungsgipfels im März 2024: „Es gibt kein Medikament, das gleichzeitig vor Herzinfarkten, Krebs, Demenz und Depression schützt. Nur Sport kann das.“ Diese Worte sollten die Richtung vorgeben, wünscht sich Storck.

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