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Der Sportbund trauert um Rudi Gutendorf

Der Sport im Rheinland muss von einer Legende Abschied nehmen. Rund um Koblenz war Gutendorf als Spieler der legendären Elf des TuS Neuendorf (Vorgängerverein der TuS Koblenz), die im Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft 1948 gegen den 1. FC Kaiserslautern verlor, und weltweit als Trainer zahlreicher Nationalmannschaften bekannt. Rudi Gutendorf ist 93 Jahre alt geworden und am vergangenen Freitag im Kreise seiner Familie verstorben. Monika Sauer, Präsidentin des Sportbundes Rheinland, sagt über „Rudi“, er habe den Sport immer als Mittel gesehen, Menschen zusammen zu bringen. „Der Sport im Rheinland verliert einen Botschafter, den es so wohl kein zweites Mal geben wird.“ Gutendorf hat über 50 Trainerstationen in seinem langen Leben ausgefüllt, Erfolge gefeiert aber auch Niederlagen erlebt. Er sagte einmal, dass es sein schönster Moment gewesen sei, als sich die Menschen der Stämme Hutu und Tutsi in den Armen lagen. Er brachte es fertig, dass Mitglieder beider Stämme in der Nationalmannschaft Ruandas zusammenspielten, gewannen und feierten. Ruanda erlebte in den Vorjahren eine unfassbare Zeit von Bürgerkrieg und Gewalt, in dem sich die Hutus und Tutsis feindlich gegenüber standen. Wenn man das Gewicht dieser Aussage realisiert hat, werden Entlassungen wie zum Beispiel 1977 beim Hamburger SV nur noch eine Randnotiz. Ein Resultat seiner rastlosen Tätigkeit als Fußball-Coach brachte ihm neben einem Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde, auch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz.
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