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Aus den Fachverbänden: Leadership-Programm für Frauen im Fußball

Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2019 hat der Fußballverband Rheinland von November 2023 an ein neues Leadership-Programm für Frauen im Fußball angeboten – dessen Abschlussveranstaltung fand am vergangenen Wochenende statt. Das exklusive Format richtete sich an Frauen, die sich für Aufgaben in Vereinen, im Kreis oder im Verband qualifizieren und empfehlen möchten. Geleitet wurde das Leadership-Programm von FVR-Vizepräsidentin Michaela Breuer-Hück, konzipiert und moderiert von Tanja Gröber (Agentur personalagrata), die über große Erfahrung in der Befähigung und dem Empowerment für Sportorganisationen verfügt. Dabei standen verschiedene Facetten der Qualifizierung, Herausforderung und Vernetzung im Vordergrund – das alles auch und insbesondere im Hinblick auf die Ausgestaltung der Rolle als Führungsperson und den Umgang mit Konflikten.

„Durchweg positiv“ bewertete Michaela Breuer-Hück das Programm, „es waren ganz unterschiedliche, aber sehr motivierte Teilnehmerinnen dabei – ein super Team.“ Zwölf Frauen lernten in den rund vier Monaten in einem Mix aus Präsenzveranstaltungen und Webinaren viele Aspekte rund um Führung im organisierten Sport näher kennen, diskutierten und entwickelten neue Ideen. Darunter auch Franziska Hilger vom TuS Mayen, seit 2010 als Schiedsrichterin aktiv, mittlerweile bis hin zur Rheinlandliga der Männer. „Das Leadership-Programm war für mich eine sehr lehrreiche Zeit, ich habe einige neue Dinge lernen dürfen, die auf jeden Fall auch außerhalb des Sports ihre Anwendung finden werden“, meinte sie. „Zudem habe ich Entwicklungspotenziale für mich aufgezeigt bekommen und werde versuchen, diese in Zukunft umzusetzen. Ich bin ich sehr dankbar, dieses Programm mitgemacht zu haben, und werde versuchen, das Gelernte im sportlichen Kontext und auch darüber hinaus umzusetzen.“

Auch Stephanie Heidgen, Trainerin und Schiedsrichterin bei der SG Bad Breisig, nahm viele gute Eindrücke aus dem Programm mit. Sie hat die Zeit zur eigenen Weiterentwicklung nutzen können, zum Aufbau von Netzwerken – aber auch die Verbindung und Gemeinschaft abseits des Fußballfeldes spielte eine große Rolle für sie. „Es gilt, weiterzumachen und dranzubleiben, uns Teilnehmerinnen als Multiplikatoren einzusetzen. Jetzt fängt die Arbeit erst an“, sagte sie. „Das Programm hat einen schnellen Draht von der Basis zum Verband und umgekehrt mit sich gebracht, mit einem Stück mehr Frei- und Offenheit.“

Und es öffnete die eine oder andere Tür, unter den Teilnehmerinnen, aber auch außerhalb dieses Kreises. So waren am letzten Tag des Programms FVR-Präsident Gregor Eibes, die Vizepräsidenten Achim Kroth und Jörg Müller sowie der Vorsitzende des Ausschusses für Frauen und Mädchen, Oliver Schenk, in einer „Speeddating-Runde“ aktiv mit ins Programm eingebunden und im intensiven inhaltlichen Austausch mit den Frauen. „Durch die Zusammensetzung aus aktiven Spielerinnen, Trainerinnen oder Mädels, die in Vereinsvorständen aktiv sind, konnten wir unsere Erfahrungen miteinander teilen und ein Netzwerk aufbauen, was uns auch in Zukunft noch helfen wird und worauf wir jederzeit zurückgreifen können“, befand Hilger. „Maßnahmen wie das Leadership-Programm sind aus mehreren Gründen für Frauen und den Frauenfußball wichtig. Zum einen werden so die Führungsfähigkeiten von Frauen ausgebaut, und Frauen erhalten die Möglichkeit, sich zu entwickeln sowie eigene Führungs- und weitere Fähigkeiten zu stärken. Des Weiteren erhalten Frauen durch solche Maßnahmen die Chance, sich zu vernetzen und ihre Stimmen zu erheben. Dies trägt dazu bei, ihre Sichtbarkeit in der Fußballwelt zu erhöhen und die Anerkennung für ihre Beiträge zu stärken. Insgesamt ist zu hoffen, dass solche Programme langfristig dann auch strukturelle Veränderungen anstoßen.“

Genau das hat Michaela Breuer-Hück als zuständige Vizepräsidenten im Blick – für die nahe und die ferne Zukunft. „Durch das Leadership-Programm haben die Teilnehmerinnen viele Einblicke in den Verband erhalten. Auch dadurch konnten wir sie ermutigen, weiterhin oder künftig in Gremien mitzuarbeiten, ihre Ideen einzubringen und voranzutreiben.“

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