Sport ist mehr als Training: Die soziale Verantwortung der Übungsleiter

Dass Übungsleiter*innen mehr sind als nur die, die Trainingsanweisungen geben, ist hinlänglich bekannt, vielmehr tragen sie Verantwortung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen vor allem auch im Hinblick auf deren soziale Kompetenzen und deren Persönlichkeit. „Sport kann mehr – Wie Sport auf Körper, Psyche und unser soziales Miteinander wirkt“ war der Titel des Impulsvortrages von Prof. Dr. phil. Sven Schneider von der medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg zur Eröffnung. Sport stärkt mental, emotional und motivational. Dennoch sei Sport kein Wundermittel, sondern berge auch Gefahren bis hin zu pathologischem Sporttreiben, Biggerexie, Burn-out oder Körperbildstörungen, die die Verantwortlichen stets im Blick behalten müssten. Medizinisch lasse sich die positive Auswirkung auf die Psyche anhand Langzeitstudien zur Synapsendichte im menschlichen Gehirn belegen. So sei die Dichte im Alter von einem Lebensjahr am höchsten, nehme im Laufe des Lebens signifikant ab. Sport, so belegt die Wissenschaft, könne die Abnahme dieser Dichte allerdings messbar verlangsamen. Eine Folge: Die emotionale Intelligenz mit ihren Komponenten Zufriedenheit, Selbstbewusstsein, Empathie oder Impulskontrolle ist bei Sportlern messbar ausgeprägter als bei gleichaltrigen Nicht-Sportlern. Sport im Allgemeinen, sei es Schulsport, kommerzielles Sportangebot, selbstorganisierter Sport oder Vereinssport stärke physische Ressourcen, wie motorische und koordinative Fähigkeiten gleichermaßen wie psychische oder soziale Ressourcen, wie kognitive oder emotionale Fähigkeiten, sowie Normen und Werte, Inklusion, Integration und Kooperation. Übungsleiter*innen vermitteln somit Sportlerinnen und Sportlern, wie man in der Gesellschaft bestehen könne, so Schneider. Dennoch sei aber auch zu beobachten, dass Sport nicht selten antisoziale Komponenten trainiere, bewusst oder unbewusst. Als Beispiel nennt Schneider das Trainieren von gezieltem Foulspiel. Dem entgegen wirken Initiativen, wie zum Beispiel die Fair-Play-Liga, die um sportlich-soziales Miteinander auf und neben dem Platz setzt. „Das, was Sport vermittelt, kann man fürs Leben gebrauchen“, resümiert Prof. Schneider und lenkt den Blick mit seinem Vortrag auf die Dinge, die über Leistung und Ergebnisse hinausgehen.
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Monika Sauer, die Präsidentin den Sportbundes Rheinland, rief die Teilnehmenden dazu auf, nicht nur das gelernte mit in ihre Vereine zu nehmen, sondern auch außerhalb wieder für mehr Engagement zu werben. Nicht zuletzt die derzeit laufende Kampagne „Comeback der Bewegung“, die die regionalen Sportbünde gemeinsam mit dem LSB ins Leben gerufen haben, leiste dazu einen wichtigen Beitrag. Zwei Millionen Euro habe das Land zur Verfügung gestellt, um den Vereinen bei der Rück- und Neugewinnung von Mitgliedern, vor allem aber auch bei der Aus- und Fortbildung alter und neuer Übungsleiter*innen unter die Arme zu greifen. „Das sollten Sie nutzen! Tragen Sie es in Ihre Vereine!“, ermutigte Sauer die Anwesenden.
40 Workshops, verteilt über das gesamte Schulzentrum in Mülheim-Kärlich und die benachbarte Philipp-Heift-Halle vermittelten im Anschluss praktisches und theoretisches Wissen zu Bewegung, Entspannung, zu Gesundheitshemen und Prävention.
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