Die drei „L“ des „Münte“ Laufen, Lernen, Lachen: Franz Müntefering begeisterte beim SBR-Info-Tag Seniorensport
„Viel Kraftstoff für den Tank!“, hatte Franz Müntefering den Teilnehmern des 13. Info-Tages Seniorensport des Sportbundes Rheinland versprochen. Und der 76jährige Vizekanzler a. D. hatte den Mund nicht zu voll genommen. Verkörpert er doch all das, was einen „fitten Alten“ auszeichnet. Geistige Frische, körperliche Fitness und Fröhlichkeit. Die drei „L“ des „Münte“ – Laufen, Lernen, Lachen – waren denn auch der Leitfaden des Seniorensport-Info-Tages in Mülheim-Kärlich.

Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und Botschafter der Kampagne „Bewegt älter werden“ in Nordrhein Westfalen, brauchte keine Experten zu bemühen, um seine Botschaften an die Frau oder den Mann zu bringen. Jemand, der einen so bewegten Lebenslauf vorweisen kann, wirkt authentisch und überzeugend.
Mit Aussagen wie „Die Bewegung der Beine ernährt das Gehirn“ und „Wenn der Kopf nicht auf den Schultern ist, geht gar nichts mehr“, hatte Müntefering nicht nur die Lacher auf seiner Seite, er schwenkte damit auch gleich über zu dem ernsteren Teil seiner Rede. „Die größte Krankheit ist die Einsamkeit. Und Bewegung ist am besten, wenn sie mit Begegnung verbunden ist.“ Müntefering plädierte für eine Bewegung von Kindesbeinen an, sieht aber vor allem hier bedenkliche Entwicklungen. „Ich bin früher 2,5 Kilometer zu Fuß zur Schule gegangen. Heute gibt´s keinen Unterricht, wenn der Schulbus ausfällt.“ Überhaupt friste das Unterrichtsfach Sport ein kümmerliches Dasein, „weil es angeblich nicht so wichtig ist wie andere Fächer“. Dann wundere man sich, wenn 15 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren unter Adipositas leiden.
„Münte“ nahm aber auch so manche Eigenheiten der älteren Generation aufs Korn und verwies auf die Bedeutung sozialer Kontakte - trotz etwaiger Vorbehalte: „Besser du gehst mit komischen Leuten spazieren, als dass du alleine zuhause sitzt.“
Die Präsidentin des Sportbundes Rheinland, Monika Sauer, freute sich über die große Resonanz beim 13. Info-Tag Seniorensport mit rund 200 Teilnehmern. Dies sei sicherlich nicht nur der Prominenz des Gastredners, sondern auch den übrigen Inhalten geschuldet. Denn die Übungsleiterinnen und Übungsleiter waren eingeladen, sich in ausgewählten Themen eines in die Zukunft gerichteten Seniorensportes fortzubilden: Die diesjährigen Themen waren unter anderem „Funktionelles Krafttraining für Senioren“, „Faszientraining mit Nordic Walking“, „Kreative Ideen zum Aufwärmen“ , „Selbstverteidigung“ oder „Haltungs- und Bewegungsschulung mit Elementen aus Tai Chi und Qigong“.
Der Abschlussvortrag war Dr. Beate Frank zum Thema „Resilienz“ vorbehalten: „Hinfallen – Aufstehen – Krönchen richten – Weitergehen“: Wesensmerkmale eines Menschen, der es versteht, mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. „Sie sind alle im Sport groß geworden, haben Verantwortung, Freunde und gelernt, mit Niederlagen umzugehen. Dies sind die besten Voraussetzungen, ihr Leben auch weiterhin zu meistern“, gab Frank ihren Zuhörern mit auf den Nachhauseweg.
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