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Dem Alter mit Sport auf die Sprünge helfen

10. Infotag Seniorensport begeisterte mehr als 200 Teilnehmer – Jubiläum als Kongress durchgeführt
Rückenjoga, Entspannung mit Klangschalen und Aquafitness: Nur einige Angebote in einem vielfältigen Seniorensport.
Laufend in Form: Herbert Steffny fesselte die Teilnehmer des 10. Infotages Seniorensport des Sportbundes Rheinland.
Rund 200 Interssierte haben am 10. Infotag Seniorensport teilgenommen. Fotos: W. Höfer
Wissen Sie, was ein Gourmet-Läufer ist? Oder kennen Sie einen Gourmet-Läufer persönlich? Herbert Steffny hat sich vom Leistungsläufer zum Gourmet- Läufer gewandelt. Will heißen. Er genießt nicht nur jeden Meter, den er in Laufschuhen zurücklegt, er genießt auch die Zeit danach, wenn er sich ein opulentes Mahl und ein Bierchen gönnt. Denn: Ein Gourmet-Läufer muss nicht unbedingt auf die Kalorien achten. Er weiß, dass er genug davon verbrennt. Herbert Steffny, dreifacher Frankfurt-Marathon-Sieger, Olympia-Teilnehmer und 16facher deutscher Meister, EM-Bronzemedaillengewinner im Marathon von 1986, Lauf- und Management-Trainer in einer Person, begeisterte mit seinem Vortrag die 200 Teilnehmer des 10. Infotages Seniorensport des Sportbundes Rheinland. Sein Thema: „Laufend in Form – gesund und fit alt werden durch Ausdauersport“. Steffny präsentierte seinen Zuhörern keine Trainingspläne, nur wenig trainingswissenschaftliche Studien und wirkte angesichts seiner sportlichen Vita keinesfalls oberlehrerhaft. Er machte vielmehr auch denen Mut zum Ausdauersport, die in diesem Ansinnen nur wenig erfolgreich waren oder gescheitert sind. Denn der Einstieg in das Laufen ist wie „ein das Gras wachsen“, ein „Kontinuum vom Gehen über das Walken zum Laufen“, so Steffny. Zu Beginn sehe man kaum Fortschritte, erst nach und nach werde das Wachstum, der Trainingserfolg, sichtbar. Nach diesen Bildern skizzierte Steffny  auch gleich den größten Anfängerfehler. „Wir rennen viel zu schnell los. überfordern den Bewegungsapparat, das Organsystem und die Psyche.“ Der Laufexperte empfahl vor allem älteren Menschen ein Lauftraining ausnahmslos im anaeroben Bereich, kontrolliert über die Herzfrequenz. „Wir sollen beim Laufen labern können“. Außerdem werde dabei die beste Fettverbrennung erzielt. SBR-Vizepräsidentin Monika Sauer wies in ihrer Begrüßung auf den Stellenwert des Seniorensportes für die Sportvereine angesichts des demographischen Wandels hin. „In der Altersklasse 50 plus strömen immer mehr Menschen in unsere Sportvereine. Darunter sind Trainierte und Untrainierte, Menschen mit Krankheitsgeschichten und sozialen Problemen. Sie wollen nicht nur Sport treiben, sie suchen Entspannung, Halt, Geselligkeit und Freunde, die sie verstehen.“ SBR-Präsident Fred Pretz appellierte denn auch gleich an die Kongressteilnehmer. „Sie haben Vorbildfunktion. Nehmen Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis an die Hand und führen Sie Ihn in den Sportverein.“ All diesen Aspekten wollte der 10. Infotag Seniorensport besonders gerecht werden. So wurde die Jubiläumveranstaltung in Form eines Kongresses durchgeführt: In 18 Workshops wurden in Theorie und Praxis Themen behandelt, die für Senioren, Übungsleitern und Seniorenberater von Bedeutung sind. Die Praxiskurse Rückenyoga für Ältere, Aqua-Fitness 50+, Entspannungsmöglichkeiten mit Klangschalen, Tanz- und Bewegungsspiele, Denken mit Bewegung sowie Bewegungsangebote für Hochaltrige waren im Nu ausgebucht. Regen Zulauf fanden unter anderem die Vorträge zu Sport und Arthrose, Sport und Depression im Alter sowie Kommunikation und Umgang mit dementiell erkrankten Menschen. Nach Auskunft von Monika Sauer werde man nach Auswertung der Veranstaltung entscheiden, in welchem Format die künftigen Infotage durchgeführt werden. Entsprechend wurden unter den Teilnehmern Fragebögen verteilt. Spontan äußerten sich viele begeistert: „Das Berufsförderungswerk ist für die Durchführung dieses Formates besonders geeignet. Die Workshops haben ein breites Spektrum abgedeckt, die Referenten der Workshops, an denen ich teilgenommen habe, waren spitze“, schreibt zum Beispiel Anita Herr. Und Ulrike Sevenich pflichtet dem bei. „Ich bin immer noch total begeistert von allen Programmpunkten - für mich war der Tag mehr als lohnenswert.“ Zu diesem Eindruck dürften sicherlich die „Rentner aus Leidenschaft“, Willi und Ernst, beigetragen haben. Die Koblenzer Comedians forderten einige im Alter häufig vernachlässigte Gesichtspartien - auch Lachmuskeln genannt - besonders heraus. Die Fotos vom 10. Infotag Seniorensport finden Sie in unserer Opens internal link in current windowBildergalerie
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