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Gute Konzepte gegen Krisen gefragt

Sportkreistag Bernkastel-Wittlich bestätigte Günter Wagner einstimmig als Sportkreisvorsitzender
Ehrungsfoto nach einem erfolgreichen Sportkreistag (v.l.): Monika Sauer, Wolfgang Thiel, Anja Bastian, Georg Schuh, Frank Schemer und Günter Wagner. Foto: W. Höfer

Die 213 Vereine des Sportkreises Bernkastel-Wittlich mit ihren 35.914 Mitgliedern vertrauern auf ihren Sportkreisvorsitzenden Günter Wagner. Dieser wurde beim Sportkreistag in Morbach für vier weitere Jahre einstimmig im Amt bestätigt. Wagners Stellvertreter, Walter Kirsten, stand aus Altersgründen nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Ein Nachfolger soll so schnell wie möglich gefunden werden.

Wie entwickelt sich der organisierte Sport im ländlichen Raum? Dies war das zentrale Thema der Reden und Grußworte beim Sportkreistag. Und dies besonders unter dem Eindruck der Folgen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Krieges in Ukraine. Landrat Gregor Eibes, der kürzlich zum Präsidenten des Fußballverbandes Rheinland gewählt worden war, bestärkte die Vereinsvertreter in ihrem Engagement. „Vereine sind die Seele der dörflichen Lebensentwicklung“, sagte Eibes, der besonders Gemeinden in der Nähe von Mittelzentren eine steigende Attraktivität zuschrieb. Damit müssten auch die Vereine mit ihren Sportangeboten Schritt halten.

Eine Steilvorlage für die Präsidentin des Sportbundes Rheinland, Monika Sauer: Vereine mit nur einer Sportart hätten in Zukunft zunehmend Schwierigkeiten, sich auf einem konkurrierenden Sportmarkt zu behaupten, ist Sauer überzeugt. Ihr Rat an die Vereinsvertreter: „Bauen Sie Ihr Sportangebot aus, oder kooperieren Sie mit Vereinen in ihrer Nähe, um auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder reagieren zu können.“

Dass besonders Großvereine in den letzten beiden Jahren überdurchschnittlich Mitglieder verloren haben, zeigte Günter Wagner in seinem Rechenschaftsbericht auf. Große Fachverbände wie Fußball und Leichtathletik seinen besonders von den Folgen der Pandemie betroffen. Vor diesem Hintergrund sank der Organisationsgrad im Sportkreis (Verhältnis der Sportvereinsmitglieder zur Gesamtbevölkerung) von 33,65 Prozent (2019) auf 31,87 Prozent (2021), was einem Verlust an Mitgliedern von 37.918 auf 35.914 gleichkommt.

In diesem Zusammenhang appellierte Monika Sauer an die Vereine, an dem mit zwei Millionen Euro ausgestatteten Förderprogramm „Comeback der Bewegung“ teilzunehmen. „Wir schaffen hier jede Menge Anreize, damit die Vereine neue Mitglieder gewinnen und sich zukunftsfähig aufstellen können“, sagte die SBR-Präsidentin. Einig waren sich Sauer und Wagner, dass dieses Aktionsprogramm nicht durch die Schließung von Sporthallen und Bädern bei steigendenden Infektionszahlen und Energiekosten gefährdet werden dürfe. „Ein neuer Lockdown im Sport würde viele unserer Vereine vor erhebliche Probleme stellen“, ist sich Wanger sicher.

Aus den Reihen der Vereinsvertreter kam die Anregung, den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens im Sportkreis verstärkt zu bewerben, um damit vor allem Kinder und Jugendliche für den Vereinssport zu gewinnen. Außerdem regte eine Delegierte an, eine kreisweite Sportlerehrung durchzuführen, damit alle Sportarten im Sportkreis mit ihren Leistungsträgern gewürdigt werden. Wagner versprach, sich für die Umsetzung der Ideen zeitnah einzusetzen.

Beim Sportkreistag wurden auf Vorschlag von Wagner Erste Vorsitzende von Sportvereinen für ihre besonderen Verdienste mit der Silbernen SBR-Ehrennadel ausgezeichnet: Anja Bastian (TV Andel), Georg Schuh (SV Morbach), Wolfgang Thiel (Spvgg Mülheim-Brauneburg) und Frank Schemer (SV „Mosella“ Niederemmel).

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