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„Es ist erschreckend, wie weit es noch nicht ist!“

SBR-Präsidentin Sauer zieht ernüchternde Bilanz beim Sportkreistag Ahrweiler
SBR-Präsidentin Sauer begrüßt den neuen alten Vorstand um Fritz Langenhorst (links), seinen Stellvertreter Ralph Schulze (2.v.r.), sowie Jakob Renn, den Kreisbeauftragten Deutsches Sportabzeichen.
Auch zwei Ehrungen durch Monika Sauer und Fritz Langenhorst standen ganz im Zeichen der Flut: Gianfranco Di Fransesco (2.v.l) erhielt die Ehrennadel in Bronze des SBR für sein Engagement um die Aufrechterhaltung der Trainings- und Spielbetriebes der Seniorenmannschaften des Ahrweiler BC sowie seinen Einsatz für die Errichtung eines temporären Vereinsheims. Gerd Treffer (2.v.r.), der Jugendleiter des Ahrweiler BC, erhielt die Ehrennadel in Silber für seine unermüdliche Arbeit im Hinblick auf die Fortführung der Jugendarbeit, die Spendenorganisation, Beschaffung von notwendigen Materialien und die Sanierung des Vereinsheims.

Die Flut und ihre Folgen prägten den Sportkreistag des Sportkreises Ahrweiler. Auch wenn man sich ein Stück weit auf der Suche nach Normalität befindet, war den rund 50 Vereinsvertreter*innen, die sich im Rathaussaat Bad Neuenahr eingefunden hatten die anhaltende Enttäuschung und Ernüchterung anzumerken. Geradezu kämpferisch wirkt da die Begrüßung des Sportkreisvorsitzenden Fritz Langenhorst: „Gemeinsam kann man das schaffen!“.

Die Präsidentin des Sportbundes Rheinland (SBR), Monika Sauer, spannte den Bogen weit: Von den Leistungen der Vereine bei der Integration ukrainischer Geflüchtete, über das Lob für die Bereitschaft gemeinsam daran zu arbeiten, die Energiekrise zu meistern bis hin zur Unterstützung des SBR, neue Mitglieder und Übungsleiter*innen im Rahmen der Kampagne „Comeback der Bewegung“ zu gewinnen.

Unmittelbar vor Beginn des Sportkreistages besuchte Sauer noch das Apollinarisstadion in Bad Neuenahr und appellierte erneut an die beim Sportkreistag anwesenden Vertreter*innen aus der Politik: „Nehmen Sie die Unterstützung, die Vereinsvertreter*innen bieten an! Darüber hinaus  möchte ich die Gelegenheit nutzen und stellvertretend allen Danke sagen, die hohe Belastungen auf sich nehmen, um Kindern und Jugendlichen weiterhin Sport zu ermöglichen.“

Die stellvertretende SBR-Geschäftsführerin Susanne Weber, unter anderem im Verband zuständig für die Betreuung und Beratung der Flut-Vereine fasste die Herausforderungen der letzten 16 Monate, das Erreichte und den Status quo zusammen. Baurecht und Hochwasserschutz seien Punkte, auf die der Sport keinen Einfluss habe. Ihre Bedeutung sei jetzt viel höher als vor Juli 2021. Was die finanzielle Förderung, das Stellen von Anträgen und die Schaffung möglicher temporärer Lösungen betreffe, könne der SBR indes unterstützen. „Nehmen Sie uns mit und fragen Sie, wenn finanzielle und andere Hilfe nötig ist, hier ist noch vieles möglich“, lautete dann auch Webers Appell in Richtung der betroffenen Vereine. Denn insgesamt sei die Kommunikation der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wiederaufbau: „Zwar macht sie nichts schneller, aber die Probleme für alle einfacher nachvollziehbar.“ Das zeige auch der Umstand, dass bei der ADD erst 6 Anträge auf Förderung eingegangen seien, von insgesamt 45 betroffenen Anlagen. Auf Anfrage eines Vereinsvertreters betonte Weber, dass diese noch nicht abschließend bearbeitet seien, liege vor allem an offenen Einzelfragen, die der Klärung bedürfen.

Bei den anschließenden Neuwahlen, wurden Fritz Langenhorst als Sportkreisvorsitzender und Ralph Schulze als sein Stellvertreter einstimmig wiedergewählt. Es sei gut und richtig, dass Langenhorst erneut kandidiere, betonte Wahlleiter Werner Kasel, denn was es in den kommenden Jahren brauche, sei Erfahrung und ein ausgeprägtes Netzwerk bis in alle Ebenen der Politik.

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